König Gustav Wasa. Jacob Binck. Wikimedia Commons.

Gustav Wasa, der neu gewählte König von Schweden, sah sich einem ernsten Problem gegenüber, als sein Land kurz vor dem Bankrott stand. In dieser Situation machte man den König mit den neuen protestantischen Ideen bekannt, die die Kirche kritisierten, dass sie zu viel Macht und Reichtümer besitze. Der König beschloss, sein Land dem Luthertum zuzuführen. Das entscheidende Ereignis war die Einberufung des Schwedischen Reichstags, des schwedischen Parlaments, im Jahr 1527 in der Stadt Västerås. Der Reichstag befahl Bischöfen und Domkapiteln, dem König einen Bericht über ihr Eigentum vorzulegen, und der König übernahm dann den Löwenanteil der Güter der Kirche. Wichtige kirchliche Positionen wurden mit Personen besetzt, die der lutherischen Sache geneigt waren, und der König wurde anstelle des Papstes zum Oberhaupt der Kirche bestimmt.

Nach dem Tod König Gustavs I. im Jahr 1560 wurde sein Sohn Erik XIV. zum König gekrönt, aber er wurde bald wegen psychischer Instabilität entthront. Daraufhin wurde im Jahr 1568 sein Bruder Johann gekrönt. König Johann III. war mit der polnischen Prinzessin Katharina Jagiellonica verheiratet und hatte versprochen, ihren Sohn Sigismund im katholischen Glauben zu erziehen.

König Johann III. interessierte sich für den katholischen Glauben. Dies ist möglicherweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass es um die wirtschaftliche Lage des Landes immer noch ziemlich schlecht beschaffen war

König Johann III.: Johan Baptista van Uther. Schwedisches Nationalmuseum. Wikimedia Commons.

und der Papst ihm möglicherweise geholfen hätte, einen Teil des sagenhaften Vermögens seiner Schwiegermutter zu bekommen. Königin Katharina spielte eine beträchtliche Rolle in den Verhandlungen und war die bedeutendste Gestalt der Gegenreformation in Schweden. Trotz aller Bemühungen wurden die Beziehungen zum Heiligen Stuhl nicht besser.

Als König Johann III. im Jahr 1592 starb, erbte sein katholischer Sohn Sigismund die schwedische Krone. Sigismund war jedoch bereits König von Polen-Litauen und dazu verpflichtet, dort zu leben. Da Sigismund nicht in der Lage war, rasch auf die veränderte Situation in Schweden zu reagieren, ergriff sein Onkel, König Johanns Bruder, Herzog Karl die Initiative und berief eine Versammlung in Uppsala ein. Dort wurde der lutherische Glaube als die Religion des Schwedischen Reichs bestätigt. Als Sigismund in Schweden eintraf, musste er die Entscheidungen der Versammlung von Uppsala vor seiner Krönung akzeptieren. Dies bedeutete, dass obwohl er nominell das Oberhaupt der schwedischen Kirche war, er keine Katholiken zu Erzbischöfen ernennen konnte, und seine Befugnisse als Monarch wurden auch in anderer Hinsicht eingeschränkt.

Sigismund musste nach Polen-Litauen zurückkehren und während seiner Abwesenheit wurde Herzog Karl rasch das De-facto-Oberhaupt von Schweden und befand sich bald im offenen Krieg mit König Sigismund. Die Feindseligkeiten zwischen Herzog Karl und König Sigismund zogen besonders Finnland in Mitleidenschaft, da sie Aufstände und einen kleinen Bürgerkrieg im Land verursachten. Die Adeligen in Finnland blieben Sigismund bis zum Jahr 1599 treu, aber schlussendlich riss Herzog Karl das gesamte Königreich an sich und wurde zum König gekrönt. Seine Krönung besiegelte endgültig, dass Schweden und Finnland lutherische Länder wurden.

 

Adelige

Die Adeligen in Finnland hatten eine praktische Einstellung zur Religion inmitten der Reformation. Religion war ihnen nicht gleichgültig, aber die Reformation hatte sehr praktische Folgen. Zum Beispiel, wenn Nonnenklöster geschlossen würden, wie sollten die unverheirateten Frauen der Familie versorgt werden? Wie sollte sichergestellt werden, dass die Familie das Land, das sie der Kirche in der katholischen Zeit gestiftet hatte, wieder zurückbekam?

Einige Adelige in Finnland mögen mit der katholischen Sache sympathisiert haben – zumindest Klaus Eriksson Fleming, einer der höchsten Beamten in Schweden, unterstützte den katholischen König Sigismund und beschenkte einige katholische Priester. Er war sogar der Idee wohlgeneigt, Finnland von Schweden zu trennen und in Polen-Litauen zu integrieren. Sein Tod im Jahr 1597 machte diesen Plänen ein Ende.

 

Gegenreformation in Finnland

Königin Katharina Jagiellonica war die zentrale Gestalt der Gegenreformation Schwedens und Finnlands. Sie hatte enge Kontakte zu Polen-Litauen, von wo der Legat des Papstes die missio Suetica („Mission in Schweden“) koordinierte. Der Plan war es, Schlüsselpositionen in Schweden mit Katholiken zu besetzen und König Johann III., der dem Katholizismus bereits sympathisch gegenüberstand, zu beeinflussen. Katharina unterstützte auch viele katholische Priester und Laien, wie auch die Klöster in Vadstena und Nådendal. Sie half auch Jesuiten, die nach Schweden gesandt worden waren.

Finnland hegte mehr Sympathien zum Katholizismus als Schweden und viele katholische Bräuche blieben unter den Laien auch noch viele Jahrzehnte nach der Reformation in Gebrauch. Zum Beispiel Rosenkränze wurden in Finnland noch im 17. Jahrhundert als Bestandteil der Marienverehrung verwendet.